Bewegungs-/Aktions-/Interventionsradius Praterstern

 

Die künstlerischen Projekte von Tête-à-Tête setzen am Praterstern einen neuen gesellschaftlich und sozial relevanten Impuls. Exemplarisch soll das Projekt aufzeigen, dass Transitzonen auch Orte der Kunst und Kreativität benötigen, um inmitten des austauschbar kommerziellen Geschehens in Bahnhofseinkaufzentren die Seele der Stadt präsent werden zu lassen. Wir realisieren Kunst nicht, um ihr eine Funktion zu geben – es ist Aufgabe der Stadtregierung, hier adäquat aktiv zu werden. Vielmehr wollen wir eine „Parallelwelt“ initiieren, die irritiert, verwundert, interessiert, mit der Intention, dass es so zu einem Miteinander kommen könnte. Wichtig ist dabei, die ortsspezifische, historische und soziale Entwicklung wahrzunehmen und sich darauf einzulassen. Den Praterstern im 2. Wiener Gemeindebezirk passieren ober- und unterirdisch täglich mehr als 250.000 Menschen. Um hier neue Gestaltungs- und Handlungspotenziale zu aktivieren, wird dieser Ort im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffs im Zeitraum von Januar 2018 bis Juni 2019 von Studierenden bespielt. Tête-à-Tête, wortwörtlich „Kopf an Kopf“, bedeutet französisch ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen. Im deutschen Gebrauch schwingt der romantische Unterton eines Rendezvous mit. Ein wichtiger Aspekt des Projektes Tête-à-Tête ist, dem Areal, den Menschen und Gruppierungen vor Ort nicht Meinungen oder künstlerische Äußerungen überzustülpen, sondern subtil und selbstverständlich Teil eines „Ganzen“ zu werden. Parallele Welten gewinnen so die Option zum „Verschmelzen“.

Tête-à-Tête

Intervention am Praterstern am 22.11.2018

 

Wie könnte das Paradies sich am Praterstern einfinden? Das fragen sich am 22. November 2018 die Studierenden gemeinsam mit dem renommierten KünstlerInpaar PRINZpod.

Der Praterstern also, ein Star im Bewusstsein der Wiener*innen, der Knoten zwischen der seriösen Stadt und dem Wurstel-prater, das Verbindungsglied zwischen ernstem Dasein und purer Lustbarkeit. Ein gut organisiertes Transitnetz und Einkaufs-paradies für Vergessliche, am Sonntag. Ein gastronomisches Feuerwerk an globaler Vielfalt und zwangsverordnete alkohol-freie Zone für jedermann/frau. Und trotzdem will sich das urbane Glück nicht einstellen. Das Projekt Paradise in peace, Tête-à-Tête, wird in performativer, skulpturaler Form subtile politi-sche Korrekturen vornehmen. Kulturelle Lücken werden transformiert und ergänzt. Die öffentliche Fläche neu strukturiert. Der Praterstern muss zum Symbol des Friedens und die Öffnung zum Paradies werden. Wien den Wiener*innen und all seinen willkommenen und unwillkommenen Gästen. PRINZpod, KünstlerInpaar

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Class Project